Prometheus

Über den antiken Mythos hinaus ist dieses Werk auch eine Hommage an Thierry Malandain. Indem Martin Harriague Die Geschöpfe des Prometheus, das einzige von Beethoven komponierte Ballett, wählte, knüpft er an die Choreografie an, die Malandain 2003 zu dieser Partitur schuf. Eine Anspielung auf den Komponisten, dessen Leidenschaft für die Tanzgeschichte sein Schaffen stets befeuerte und der es mit Sensibilität und Anspruch verstand, Musik und Gesten in einen Dialog zu bringen. Trotz ihrer unterschiedlichen choreografischen Stile teilen die beiden Künstler ein gemeinsames Streben: die Bewegung im Einklang mit der Musik zum Schwingen zu bringen.

Die Kreaturen des Prometheus - Lehmwesen, die durch Feuer zum Leben erweckt werden - erhalten hier eine zeitgenössische Bedeutung. Überall glüht die Materie unter der Hand von Wesen, die sich für Götter halten. Das Werk wird zu einem Spiegel unserer Zeit, einem viszeralen Tanz, bei dem die Körper mit den Instrumenten in Resonanz treten. Das Erbe einer gemeinsamen Liebe zu Gesten und Klängen schimmert kraftvoll durch. Es markiert auch die lang erwartete Rückkehr des Orchestre national Avignon-Provence an die Seite des Balletts. Eine seltene, vibrierende Begegnung, die durch die Mitwirkung des Komponisten Fabien Cali, Artist in Residence des Orchesters, bereichert wird, der dem Werk Beethovens einen modernen und aktuellen Touch verleihen wird.

Und wenn alles im Feuer beginnt, endet das Werk mit einem Funken Hoffnung: das Versprechen, vielleicht, eines Neuanfangs.

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